Italien

Reifenwechsel, Baden und Weiterfahrt Richtung Vieste

Heute ist Badetag. Die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel, nach 2 trüben Tagen und dem Regen von gestern hebt das unser Stimmung natürlich gewaltig. Bis mir beim Absperren der Wohnraumtüre auffällt, dass hinten der äußere Zwillingsreifen vollkommen luftleer an der Felge hängt. Nicht schon wieder! Aber es hilft nichts, wir haben die zweite Reifenpanne in diesem Urlaub. Während Sonja mit den Kindern zum Strand geht, beschäftige ich mich mit Reifen wechseln. Jetzt bewährt sich meine Eigenkonstruktion. Bevor wir vor 2 Jahren mit dem Wohnmobil zur ersten Reise überhaupt, zur Jungfernfahrt in die Schweiz zu Martina und Gerry, aufgebrochen sind, habe ich eher zufällig nachgesehen, wie ich an das Reserverad komme und festgestellt, dass sich die von Ford ersonnene Absenkvorrichtung mit dem serienmäßigen Bordwerkzeug nicht betätigen lässt. Rimor hat die Seitenschürzen vor der Öffnung mit dem Kurbelmechanismus befestigt. Also hatte ich mir auf die schnelle ein Flacheisen so zugeschliffen, dass ich damit und mit Hilfe eines Schraubendrehers das unter dem Hecküberhang befestigte Rad absenken kann.

Nach getaner Arbeit genehmigte ich mir erst mal ein kühles Bier und dann eine ausgiebiges Wasserschlacht mit den Kindern.

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Am Kiosk bezahle ich die Parkgebühr und versuche herauszufinden wo der nächste Gommista seine Werkstatt hat. Wir wollten heute sowieso weiterfahren, also steuern wir erstmal die Innenstadt von Mattinata an. Tatsächlich entdecken wir bald einen Hinweis auf den Gommista. Am Beginn einer schmalen Gasse parke ich das Wohnmobil und mache mich auf die Suche. Die Werkstatt ist noch verschlossen, vom Nachbarn erfahre ich, dass der Meister in einer halben Stunde öffnet. Konstantin und ich holen schon mal den Reifen vom Wohnmobil.

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Die Kinder interessiert so etwas natürlich. Als der Gommista aufsperrt und sich wortlos an die Arbeit macht, wollen sie alles ganz genau sehen.

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Nach nicht mal einer Viertelstunde hat der Reifen ein neues Ventil und mit einem intakten Reservereifen können wir die Reise fortsetzen. An der nächsten Tankstelle kontrolliere ich nochmals den Luftdruck an allen Rädern und hoffe, dass dies die letzte Reifenpanne in diesem Urlaub ist.

Entlang der Küste geht die Reise weiter. In der Nachmittagssonne zeigt sich der Gargano von seiner besten Seite. Steile Küsten wechseln sich mit eingebetteten kleinen Buchten ab und immer wieder sieht man imposante Felsformationen. Leider gibt es kaum Gelegenheiten, um anzuhalten und auszusteigen. Ein französischer Wohnmobilfahrer hat wohl etwas zügig einen Parkplatz neben der Straße angefahren und dabei einen Graben übersehen, so dass er mit dem Heck aufgesetzt hat. Jetzt hat er den Ärger mit der beschädigten Heckschürze und was sonst noch alles gebrochen ist. Da waren wir mit unserem undichten Ventil noch gut bedient.

Wir nähern uns Vieste, und es gibt auch wieder Campingplätze, bzw. Sosta Camper. Wir halten an 2 Plätzen, die aber entweder viel zu eng sind, oder keinen direkten Zugang zum Strand haben.

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Die Plätze, die auf der linken Seite der Straße liegen, bei denen man also die Straße überqueren muss, um zum Strand zu gelangen, klammern wir zunächst einmal aus. Wir haben die Hoffnung schon fast aufgegeben, hier noch was brauchbares zu finden. Doch halt, war das nicht ein Campingplatz, direkt am Strand? Ich wende und fahre durch das Einfahrtstor. Tatsächlich, das sieht gut aus. Mit einigem Hin-und Herrangieren stehen wir auf unserem Platz. Keine 20 m von hier beginnt der schöne breite Sandstrand - und das beste: ohne die obligatorischen, wie Zinnsoldaten aufgereihten Sonnenschirme. In der Abendsonne genießen wir das Baden im Meer.

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Fahrradtour nach Vieste

Wir brauchen noch etwas Lebensmittel und Sonja möchte die Altstadt von Vieste sehen. Also brechen wir nach dem Frühstück mit den Fahrrädern auf. Ein breiter Rad- und Gehweg führt schnurgerade auf die Stadt zu. Durch die engen Gassen schieben wir die Räder.

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Als es nicht mehr weitergeht, gibt es für die Kinder ein Eis und wir genießen einen Cappuccino mit Aussicht auf die Landzunge, die in der Nachmittagssonne liegt.

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Auf dem Rückweg kaufen wir noch ein. Sonja holt in einem Fischgeschäft frische Fische. Etwas weiter entdecken wir eine großen Marktplatz, wo es reichlich an Obst und Gemüse gibt. Sonja übernimmt wieder das Einkaufen, während die Kinder und ich das Treiben auf dem Markt von der Straße aus beobachten. Kurz darauf erscheint der Besitzer eines Rollers mit Böblinger Kennzeichen, der auf dem Gehsteig geparkt war. Ich denke, der kommt mir doch bekannt vor. Natürlich - der Roller, die Böblinger Nummer, das Gesicht aus interessanten Reiseberichten im Internet - spontan frage ich ihn, ob er Achim Kaluza sei. Offenbar ganz verwundert, wer ihn da mitten in Italien zu kennen scheint und einfach anspricht, bejaht er und wir kommen ins Gespräch.

Inzwischen kommt Sonja vom Einkaufen zurück und ich stelle ihr Achim Kaluza vor. Nach kurzer Unterhaltung wird es Zeit, den Rückweg anzutreten. Zum Abschluss schlag ich Achim vor, uns zu besuchen, bevor sie wieder weiter fahren. Er sagt zu und braust auf dem Roller davon, während wir bei einbrechender Dunkelheit zum Campingplatz zurück radeln.

Zurück beim Wohnmobil packt Sonja die Fische und den Salat aus, während ich den Grill aufbaue. Etwas ratlos kommt sie aus dem Wohnmobil und zeigt mir die Fische, die so fangfrisch sind, dass sie erst noch ausgenommen werden müssen. Das hat aus unserer Familie bisher noch niemand gemacht. Aber so schwierig kann das doch gar nicht sein und es bleibt mir nichts anderes übrig, als dass ich mich an die Arbeit mache. Wenig später haben wir ein leckeres Abendessen auf dem Tisch.


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