Mittelgriechenland - Westküste

Am nächsten Morgen brechen wir früh auf, füllen in Temeni an einem Brunnen neben der Straße unseren Wassertank auf, um anschließend zur Fähre von Rio nach Antirio zu fahren. Von www.gtpweb.com hatte ich die Abfahrtszeiten abgefragt. Die Fähren verkehren hier tagsüber alle 15 Minuten. Schnell ist alles erledigt und nach 10 Minuten Überfahrt bei ruhiger See sind wir auf dem griechischen Festland.

Wir sind früh los gefahren und möchten heute noch einen schönen Strand erreichen. Am viel versprechendsten scheint uns die Gegend zwischen Preveza und Parga zu sein. Die Kinder beschäftigen sich während der Fahrt mit Spielen, denn Sylvia möchte Konstantin das Mühle-Spiel beibringen. Zügig gelangen wir über Agrinio und Amfilohia bis Vonitsa. Auf einem Parkplatz im Hafen legen wir eine länger Pause ein und warten die Mittagshitze ab. Nach einem Eis für die Kinder geht es weiter über Preveza und steuern den Strand bei Kanali an.

Wir nehmen die erste Zufahrt links zum Strand und kommen direkt zur Taverne. Hier finden wir auch einen schönen Stellplatz auf einer Wiese, und es gibt sogar Duschen am Strand. Zwei Wohnmobile stehen auf der Wiese. Gerade kommt eine der beiden Besatzungen, eine Familie aus Frankreich vom Baden zurück. Nach einer kurzen Unterhaltung über Woher und Wohin fahren sie weiter Richtung Meteora.

Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit Baden. Nach einem ausgezeichneten Abendessen in der Taverne bei einem Bilderbuch-Sonnenuntergang genießen wir noch den Abend vor dem Wohnmobil sitzend. Die Kinder haben während der Fahrt etwas geschlafen, und sind dementsprechend noch fit. Schließlich fallen sie dann doch todmüde in ihre Betten.

 

 

 

 

 

Bei einem Glas Wein entschließen wir uns, am nächsten Tag weiter zu fahren. Wir wollen noch nach Karavostasi, einen Tipp, den wir über Internet von Brigitte erhalten haben.

Über die gut ausgebaute Straße fahren wir am nächsten Morgen nach Norden Richtung Igoumenitsa. In Arilla kauft Sonja noch Lebensmittel ein, dann kurven wir durch Olivenplantagen hinunter zur Bucht von Karavostasi.

 

 

 

 

Etwa ein Duzend Wohnmobile stehen bereits am Strand. Aber wir finden noch einen schönen Platz und genießen das Bad im Meer. Draußen sehen wir die Fähren Richtung Patras vorbei fahren. Der Strand aus feinem Kiesel ist herrlich, das Wasser ganz klar. Am südlichen Ende der Bucht wartet eine Taverne auf hungrige Besucher.

 

 

 

 

 

Beim Abendspaziergang entdecken wir ein Wohnmobil aus Rosenheim, dessen Besitzer gerade beim Fischen ist. Er schenkt uns einen schönen, nicht zu kleinen Fisch, den wir gerne annehmen. Zurück beim Wohnmobil grillen wir den Fisch und genießen wieder einen der herrliche Sonnenuntergänge am Meer.

Am nächsten Tag entschließen wir uns beim Frühstück, einen Tag früher als ursprünglich beabsichtigt, wieder weiter zu fahren, Richtung Osten. Zum einen ist es uns mit einem Dutzend Wohnmobilen zu voll an diesem Stellplatz. Außerdem sah ich am Abend vorher, wie einige direkt dort, wo sich standen ihren Abwasserhahn öffneten, und einen Wohnmobilbesitzer sah ich mit seiner Toilettencassette tatsächlich hinter der großen Eiche neben seinem Standplatz verschwinden. Schade um diesen schönen Platz.

 

Perama und Vikos-Schlucht

Unser nächstes Ziel sind die Meteora-Klöster. Der Weg dorthin führt über Ioanina. Ganz in der Nähe befindet sich eine Tropfsteinhöhle, die wir noch besichtigen wollen. Diese liegt mitten im Ort Perama, kurz nach Ioanina an der Straße nach Kalambaka. Wir stellen unser Wohnmobil auf dem großen Parkplatz zwischen der Straße und dem See. Auf dem Weg zur Höhle werden wir an einer Taverne von der Besitzerin angesprochen. Eigentlich haben wir direkt Appetit auf Kaffee und Kuchen und folgen der Einladung. Sie heißt Elfriede und wir erfahren, dass sie lange Zeit in Deutschland gelebt und gearbeitet hat. Als wir zahlen wollen, sagt sie, wir wären ihre Gäste gewesen, aber wir sollen nach dem Besuch der Höhle zurück kommen und bei ihr essen.

Also machen wir uns auf zur Höhle. Die Führung ist auf griechisch. Ich verstehe nachtürlich kein Wort, aber es ist ganz angenehm der Stimme der jungen Griechin zuzuhören. Bis dahin habe ich die griechische Sprache eher als laut und nicht sehr moduliert erlebt. Hier hören sich die Erläuterungen an wie ein Gedicht mit sorgfältiger Betonung und Rythmus. Fast so, als ob sie die Episoden des Odysseus vortragen würde.

Das Besondere an der Höhle sind Stalagmitten und Stalagtiten, die wie Figuren ausssehen und auch benannt sind. Mit etwas Phantasie kann man sich dann einen Baum, ein Kreuz, eine Blume, usw. vorstellen.

Nach der Besichtigung gehen wir wie verabredet zu Elfriede und bekommen dort ein solides griechisches Essen. Wir fühlen uns wie persönliche Gäste von Elfriede. Sie schwärmt uns von Dodona, vom Wachsfigurenmuseum in Ioanina und von der Vikos-Schlucht vor und besteht darauf, dass wir diese 3 Sehenswürdigkeiten morgen besichtigen und anschließend wieder zu ihr zum Essen kommen. Außerdem wollte sie uns dann griechisches Olivenöl zum Mitnehmen besorgen.

Heute ist sowieso nicht mehr an die Fahrt nach Meteora zu denken, so dass wir uns für morgen verabreden.

Auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz fahren wir um den ganzen See ohne einen Platz zu finden. Es gibt hier viele landwirtschaftliche Betriebe und einige vielversprechende Zufahren enden nicht am Seeufer sondern vorm Bauernhof Schließlich geraten wir noch in die Altstadt von Ioanina und müssen befürchten, jeden Moment in den engen Gassen und dem Verkehr eingezwängt fest zu stecken. Schließlich folgen wir einem Hinweisschild zu einem Campingplatz und gelangen wir wieder an die Straße nach Perama. Folglich übernachten wir auf dem Parkplatz, am See.

Es ist eine ruhige Nacht, nur die Musik aus den Tavernen im Ort klingt zu uns herüber.

Bevor wir am Morgen weiter fahren, suche ich den Weg zur Ausfahrt des Parkplatzes ab und räume tatsächlich einige Schrauben und Nägel beiseite.

Wir haben uns für die Vikos-Schlucht entschieden, denn alle 3 empfohlenen Sehenswürdigkeiten sind unmöglich an einem Tag zu schaffen.

Wir sind überrascht, wie gut hier im Norden die Straßen ausgebaut sind. Bequem fahren wir bis Monodendri.

Auf einem Parkplatz am Ortseingang stellen wir das Wohnmobil ab und gehen zu Fuß zum Kloster Agia Paraskevi. Dort haben wir eine herrliche Aussicht auf die Schluchten. Wir finden auch den Zugang zu dem von Schulz beschriebenen Zitterpfad. Mit den Kindern scheint es uns aber doch zu gewagt zu sein, zu den Höhlen zu gehen.

 

Wir nehmen uns aber vor, in dieser herrlichen Landschaft einige Tage zu wandern, wenn wir wieder nach Griechenland kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir kehren um, schlendern durch Monodendri, das als typisches Zagoria-Dorf nur aus Stein zu bestehen schein.

Wir bewundern die imposanten Häuser, den schönen Dorfplatz mit der Riesenplatane und der Kirche. Alles wirkt etwas streng, sorgfältig herausgeputzt, und es erscheint alles ganz anders zu sein, als das, was wir bisher in Griechenland kennen gelernt haben.

Es ist Mittag geworden und wir kehren wieder zurück nach Perama. Elfriede wartet schon mit dem Mittagessen auf uns und ist ganz enttäuscht, dass wir nur eine der 3 Sehenswürdigkeiten geschafft haben. Aber wir versprechen, wieder zu kommen. Heute hat Elfriede internationale Gäste. Ein spanisches und ein britisches Ehepaar sowie eine französische Mutter mit ihrem Sohn sind zum Essen gekommen und bald ist eine Unterhaltung in französisch, englisch, griechisch und deutsch im Gange.

Nach einem herzlichen Abschied kehren wir zum Wohnmobil zurück, um zu den Meteoraklöstern weiter zu fahren.

 


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