Orosei
Wir folgen der Beschreibung von
"Schulz" und fahren zur Caletta die Osalla. Beim Restaurant Su Petrosa finden
wir einen Parkplatz in einem Pinienwald, in dem bereits mehrere Wohnmobile stehen. Nachts
ist es allerdings nicht gerade ruhig wegen der motorisierten Besucher des Restaurants. Der
Pinienwald liegt hinter einer Sanddüne und einem Stagno, über den eine Brücke
führt.
Wir verbringen den ganzen Tag an dieser wunderbaren
Bucht mit breitem, weißem, feinem Sandstrand und kristallklarem Wasser. Einziger
Nachteil: Man sieht während des Badens das Wohnmobil nicht.
Abends entschließen wir uns, zum Essen nach
Orosei zu fahren. In einer Seitenstraße finden wir eine Pizzeria mit deutschsprechendem
Pizzabäcker. Eine Straße weiter finden wir auch gleich einen Bankautomaten.
Zum Übernachten suchen wir uns den von
"Schulz" beschriebenen Parkplatz an der Marina die Orosei. Es gibt zwar einen
ausgewiesenen Parkplatzbereich für Wohnmobile aber die halbe Nacht machen die Besucher
der Bar extrem viel Lärm. Das von "Schulz" beschriebene Restaurant ist bereits
abgebrannt und der Wasserhahn ist abgesperrt. Wieder ein Beweis dafür, dass dieser
Reiseführer nicht mehr ganz aktuell ist. Am Morgen können wir beobachten, wie ein
Wohmobil aus Pfarrkirchen zielstrebig auf den Wasserhahn zufährt. Bei der anschließenden
Unterhaltung stellt sich heraus, dass die Besatzung ebenfalls den "Schulz" dabei
hat und auf diesen inzwischen nicht mehr gut zu sprechen ist.
Da wir Frischwasser brauchen und uns ausserdem mit
Wein eindecken wollen, fahren wir weiter Richtung Dorgali.
Einkaufen in Dorgali
Die Cantina Sociale finden wir bereits
verschlossen vor, obwohl sie nach den angeschlagenen Öffnungszeiten noch offen sein
sollte. Wir beschließen, uns ein Café zu suchen. Auf dem Weg zum Zentrum kommen wir an
einem Souvenierladen vorbei, der sehr schöne sardische Handarbeiten anbietet. Hier decken
wir uns mit ein paar Geschenken für die bedauernswerten daheim gebliebenen ein. Gleich in
der Nähe entdecken wir ein Straßencafé. Konstantin scheint es hier nicht zu gefallen,
denn er ist zunächst quängelig und beginnt dann zu schreien. Die Sarden, die am Tisch
nebenan sitzen, schenken ihm Bonbons und versuchen uns zu helfen, ihn zu beruhigen. Erst
als wir nach einem schnell getrunkenen Cappuccino gehen, schläft er ein.
Die Fahrt von Dorgali nach Tortoli
über die kurvenreiche, aber gut ausgebaute SS 125 lohnt sich schon allein wegen der
herrlichen Landschaft. Die Strecke führt ins Gebirge und über sehenswerte Hochebenen.
Die Kinder sehnen sich nach einem Spielplatz,
wollen wieder baden und herumtoben. Wir haben auch nichts dagegen, wenn wir wieder ein
paar ruhige Tage verbringen können, an denen wir die Tische und Stühle und das Spielzeug
der Kinder ins Freie räumen können. Abwasser und Toilette entsorgen wäre auch
notwendig. Also beschließen wir, uns einen Campingplatz zu suchen. Südlich von Tortoli
steuern wir den Lido Orri an. Wir sind angenehm überrascht.
Keine
Einteilung in Parzellen, sondern viel Platz unter hohen Eukalyptusbäumen - und ein
herrlicher Sandstrand mit Blick auf Maria Navarrese. Vom Strand aus kann man den
Flugzeugen zuschauen, wie sie vom nahe gelegenen Flugplatz flach auf das Meer hinaus
starten.
Unsere Nachbarn haben ebenfalls 2 Kinder dabei,
etwa im gleichen Alter wie unsere. Als dann die Nachbarin nach Konstantin ruft, sind wir
momentan etwas verwundert. Schnell stellt sich heraus, dass der Sohn unserer Nachbarn den
gleichen Namen hat wie unser Kleiner. Obwohl sie einen strengen Zeitplan für den
Sardinienurlaub haben, verlängern sie ihren Aufenthalt auf Wunsch der Kinder um einen
Tag. Beim Abendessen im Restaurant des Campingplatzes treffen wir die
Dethleffs-Besatzungen wieder, die wir in der Grotta di Ispinigoli kennen gelernt haben.
Sie haben ihre Wohnmobile gleich neben dem Campingplatz, bei den
Krokodilfelsen wie "Schulz" die riesigen Steine am Strand
bezeichnet, abgestellt.
Nach einem ausgiebigen Badetag und 2
Übernachtungen beschließen wir, wieder weiter zu fahren. Wir wollen die Ostküste
entlang nach Süden fahren, um noch ein paar schöne Badebuchten zu finden. Zunächst aber
fahren wir nach Tortoli, um unsere Vorräte in einem Supermarkt aufzufüllen. Wein
brauchen wir auch noch, den wir in der Cantina Sociale erhalten.
Im "Schulz" haben wir vom Campingplatz
Coccorrocci gelesen, den er als einen der schönsten Campingplätze Sardiniens bezeichnet.
Wir sind zwar keine übermäßig großen Freunde von Campingplätzen, aber anschauen
wollen wir ihn zumindest einmal.
Wir können nicht mehr weit vom Campingplatz weg
sein, müssen aber wegen der Kinder einen kleinen Zwischenhalt einlegen. Wir halten auf
einem Parkplatz am Strand auf dem bereits mehrere Wohnmobile stehen. Der Strand sieht
allerdings nicht sehr einladend aus. Eine steile Böschung führt zum Wasser und da wir
durch die herrlichen Sandstrände entsprechend verwöhnt sind, sagt uns der Kiesstrand
auch nicht zu. Mit dem Besitzer eines Clou kommen wir ins Gespräch. Er erzählt uns von
einem wunderbaren Platz am Capo Ferrato, wo er 5 Tage gestanden ist.
Kurz entschlossen machen wir uns nach einer
kleinen Erfrischungspause für die Kinder auf den Weg dorthin. Inzwischen ist ziemlich
starker, böiger Wind aufgekommen, der unser Gefährt manchmal von der Straße zu wehen
droht. Entsprechend der Beschreibung folgen wir dem Wegweiser Richtung Capo Ferrato. Bei
einer Pferdeweide biegen wir in den Feldweg ein, der direkt zum Strand führt. Unter ein
paar Pinien stehen bereits 2 Wohnmobile. Wir trauen unseren Augen nicht, als wir die
Dethleffs samt gut bekannter Besatzung erkennen.
Wir haben hier ein herrliches Plätzchen gefunden.
Direkt vor unserem Wohnmobil beginnt der Strand mit feinem Sand, der flach zum Meer hin
abfällt.
In der Nacht stört nur der heftige Wind. Am darauf
folgenden Morgen hat der Wind wieder nachgelassen und nichts hindert uns daran, einen
herrlichen Badetag mit den Kinder zu verbringen. In dem glasklaren, flachen Wasser traut
sich Sylvia bereits ziemlich weit hinaus zu schwimmen.
Am späten Nachmittag beginnt jedoch der Wind wieder
stärker zu werden. Sonja möchte nicht noch einmal eine so stürmische Nacht wie die
letzte verbringen und besteht darauf, dass wir uns einen anderen Übernachtungsplatz
suchen. Aber wo? Wenn wir weiter nach Süden fahren Richtung Villasimius bleibt uns der
Wind wahrscheinlich erhalten und wir könnten genau so gut auch hier bleiben. Da wir in
den vergangenen Tagen ausgiebig das Meer genossen haben, wollen wir uns ein Ziel im
Landesinneren suchen. Beim Blättern im Sardinienführer von Jaath fällt uns die
Beschreibung der Giara di Gésturi mit den Wildpferden auf. Gleich in der Nähe liegt der
Nuraghe Su Nuraxi, der mich sowieso stark interessiert hätte. Somit steht unser
Entschluss fest, und wir brechen auf, um weiter zu fahren.