Elektroinstallation
Die Montage der Solarmodule (240 Wp) war einer der ersten Ausbauschritte. Während des Innenausbaus habe ich Leitungen und Leerrohre verlegt, und die 210-Ah-Gelbatterei ist auch an ihrem Platz, parallel zum rechten Radlauf, also unterhalb des Kühlschranks, befestigt. Fehlt nur noch die Elektroinstallation, die im Hochschrank zwischen Kühlschrank und Küche eingebaut werden soll.
Die Übersicht der Stromversorgung mit den Batterieladeeinrichtungen |
Für den Einbau hat mir ein Elektriker seine Unterstützung zugesagt. Um die ganze Anlage auf Anhieb störungsfrei und vor allem sicher gegen Kurzschlüsse einzubauen, bedarf es doch einiger Erfahrung. Dazu kommt die richtige Auslegung der Kabelquerschnitte und der Sicherungen.
Die Wohnraumbatterie wird zunächst von den Solarzellen und bei Außenanschluss vom 230-Volt-Ladegerät geladen. Auf eine Verbindung von der Lichtmaschine zur Bordbatterie über ein Trennrelais habe ich vorerst verzichtet, um sicher zu gehen, dass es zu keinen Störungen der Fahrzeugelektronik, möglicherweise ausgelöst durch die Wohnrauminstallation, kommt.
Mit einem zentralen EIN-AUS-Schalter beim Einstieg kann ich die ganze Anlage komplett ausschalten, ausgenommen die vorderen Deckenleuchten und natürlich den Kühlschrank. Ein Unterspannungsschutz sorgt zusätzlich dafür, dass die Batterie nicht tiefentladen wird.
Zwischen dem Minuspol der Batterie und der gesamten elektrischen Anlage wird ein Shunt geschaltet, der den Bordcomputer mit den notwendigen Informationen versorgt, damit dieser wahlweise den Lade-, bzw. Entladestrom, die Spannung sowie den Ladezustand der Batterie anzeigt.
Weitere Anzeigen sind die Füllstandsanzeiger der Wasser- und Abwassertanks und des Toilettentank mit Ultraschallgeber.
links: der
Unterspannungsschutz, rechts: der Shunt für den Batteriecomputer und darunter die 230-V-Steckdosen und ganz unten das Ladegeräte. |
Das Anzeigen Panel mit (obere
Reihe von links): Frischwasser, Abwasser Bad und Dusche darunter: Batteriecomputer, Abwasser Toilette, Anzeige des Solarreglers und unten die beiden Schaltpanel mit den Sicherungen für die 8 Stromkreise; rechts daneben die Hauptschalter für die Heizung und die Innenbeleuchtung |
Die Verbraucher haben wir auf 8 Stromkreise aufgeteilt, die einzeln abgesichert und geschaltet werden können.
Für die Beleuchtung verwenden wir, soweit möglich und sinnvoll, LED-Leuchten. Nur die Deckenbeleuchtung wird mit Leuchtstoffröhren, je 8 W, ausgerüstet, um eine gleichmäßige Ausleuchtung in einem warmen Ton zu erreichen.
In 3 Tagen war die gesamte Installation eingebaut. Wir hatten keinen fertigen Elektroplan. Die Installation musste spontan aufgrund meiner Vorstellungen und Wünsche erfolgen, was ich aber nicht empfehlen kann.
Ein Problem gab es dann doch, und zwar mit dem Solarregler. Als ich das Wohnmobil aus der Halle ins Freie stellte um die Ladung durch die Solarzellen zu kontrollieren, zeigte das Voltmeter eine Ladespannung von über 20 Volt an. Das wäre der sichere Tod für die Batterie. Also, sofort den Minuspol abklemmen und nachsehen. Es stellte sich heraus, dass der Temperaturfühler, der am Solarregler angeschlossen war, diesen veranlasste, mit einer derart hohen Spannung zu laden. Nachdem ich den Fühler abgeklemmt hatte, ist die Ladespannung auf 14,5 Volt gesunken. Der Solarladeregler wurde nach dem Urlaub von Büttner-Elektronik problemlos ersetzt.
5 Tage später sind wir für 3 Wochen nach Rumänien gefahren, und es gab keinen Ausfall, keine durchgebrannte Sicherung und alles funktionierte wie geplant.
Unsere Erfahrungen während
des ersten Urlaubs:
Die Auslegung der Solarpanele und der Batterie war vollkommen
ausreichend. Bei Außentemperaturen von 30-40°C hatte der
80-Liter-Kompressorkühlschrank keine Mühe, den Inhalt auf
niedrigen Temperaturen zu halten. Da wir selten auf Campingplätzen
übernachteten - und wenn doch, dann gab es auf fast keinem der
Plätze einen funktionierenden 230-Volt-Anschluss - waren wir fast
während der ganzen Reise auf den Solarstrom angewiesen. Wir
hatten aber jeden Tag (außer im Donaudelta) wolkenlosen Himmel
und die Bordbatterie war im Laufe des Nachmittags voll geladen, so dass der Kühlschrank
auch den Kältespeicher laden konnte.
Nicht immer scheint die
Sonne und zukünftig wollen wir auch Ziele im Norden Europas ansteuern. Um auch für
diesen Fall genügend Strom für die Beleuchtung, den Kühlschrank und eventuell auch für
die Heizung zur Verfügung zu haben, war eine Lademöglichkeit über die Lichtmaschine
notwendig.
Deshalb habe ich inzwischen die Elektroinstallation um ein
Lichtmaschinen-Batterie-Ladegerät (Sterling AB12160) ergänzt. Damit werden sowohl die
Bord- als auch die Startbatterie optimal geladen. Die bestehende Verbindung zwischen
Lichtmaschine und Startbatterie wird unterbrochen. Statt dessen wird das Ladegerät direkt
mit dem B+ der Lichtmaschine verbunden. Je ein Ausgang am Ladegerät versorgt den Pluspol
der Start- und der Wohnraumbatterie. Eine separate Verbindung zur Wohnraumbatterie liefert
dem Ladegerät die Spannung, die unmittelbar am Pluspol anliegt, so dass die Ladespannung
entsprechend angepasst wird. Temperaturfühler an der Lichtmaschine und an der
Bordbatterie verhindern ein Überhitzen. Sollte das Ladegerät ausfallen, verhält es sich
wie ein Trennrelais. Damit wird verhindert, dass die Lichtmaschine ohne Verbindung zu
einer Batterie läuft.
Somit wird jetzt die Bordbatterie und wahlweise auch die Startbatterie sowohl über das 230-Volt-Ladegerät, als auch die Solaranlage geladen. Während der Fahrt sorgt das Lichtmaschinen-Batterie-Ladegerät für die Ladung beider Batterien, mit Vorrang für die Startbatterie.
Um die Drehstromlichtmaschine mit dem nötigen Erregerstrom beim Start zu versorgen, wird das Ladegerät mit Klemme 50 verbunden. Es hat sich aber herausgestellt, dass die Dauer des Startvorgang zu kurz ist. Den Anlasser länger zu betätigen führt zu dessen vorzeitigem Ende. Somit blieb nur die Lösung, den Erregerstrom über ein Zeitrelais zu schalten.
Lichtmaschinen-Batterie-Ladegerät | Spannungsanzeige für Start- und Wohnraumbatterie |
Um auch während der Fahrt mitzubekommen, was an den Batterien gerade geschieht, habe ich mir vorne eine Spannungsanzeige für die beiden Batterien eingebaut.
Wichtiger Hinweis: Die Elektropläne und die Beschreibung sind sehr vereinfacht dargestellt.
Für Fehler oder Schäden, die durch die Übernahme von Informationen auf dieser Seite oder durch Nachahmung entstehen, kann ich keine Haftung übernehmen.